Erziehung und Schulbildung sind ein heikles Thema, sowohl für Eltern als auch für Schüler. Um einen Überblick zu schaffen, werden hier nun die gängigen Schulabschlüsse, die man in Deutschland erwerben kann, näher erklärt.

Die schulische Karriere startet für jedes Kind gleich mit dem Besuch einer Grundschule. Staatliche Grundschulen sind auf vier Jahre angelegt, danach wird entschieden, welche weiterführende Schule das Kind besuchen wird. Kriterium hierfür ist der Notenschnitt in den Fächern Deutsch, Mathematik und Heimat- und Sachunterricht.

Liegt der Notendurchschnitt unter der Marke 2,66, so darf das Kind ein Gymnasium besuchen. Der Besuch dieser weiterführenden Schule ist in den meisten Bundesländern mit acht Jahren angesetzt. Das Gymnasium wird mit der allgemeinen Hochschulreife, oder auch Abitur, abgeschlossen. Dieses Zeugnis berechtigt den Schüler/ die Schülerin, an einer Universität zu studieren.

Bis zu einem Schnitt von 3,0 wird das Kind an einer Realschule zugelassen. Die Realschule dauert sechs Jahre. Mit dem Abschluss nach der zehnten Jahrgangsstufe erwirbt man die Mittlere Reife. Wer dieses Zeugnis trägt, kann eine Berufsausbildung beginnen, oder aber eine FOS, eine Fachoberschule, besuchen. Die FOS besteht in der Regel aus den Jahrgangsstufen 11 und 12. Durch den Besuch und Abschluss dieser Schule erwirbt der Schüler/ die Schülerin eine fachgebundene Hochschulreife, ein Zeugnis, das einen dazu berechtigt, ein Studium an einer Fachhochschule (FH) und in seltenen Fällen an einer Universität aufzunehmen.

Ist der Notenschnitt schlechter als 3,0, so wird dazu geraten, eine Haupt- oder Mittelschule zu besuchen. Die Hauptschule ist im Regelfall auf 5 Jahre angelegt, abgeschlossen wird sie mit einem Hauptschulabschluss. Dieser Abschluss ist darauf ausgerichtet, eine Berufsausbildung zu ergreifen. Freiwillig kann man sich außerdem einer weiteren Prüfung unterziehen, die des qualifizierenden Hauptschulabschlusses. Der „Quali“ wird in einigen Bundesländern angeboten und stellt eine Zusatzqualifikation dar, welche den Schüler/ die Schülerin zum Besuch einer Wirtschafts- oder Berufsfachschule berechtigt. Diese Möglichkeit wird von einem Großteil der Schüler und Schülerinnen genutzt.

Für all jene, die bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung haben, besteht die Möglichkeit, eine Berufsoberschule, oder BOS, zu besuchen. Dort kann man – ebenso wie auf der FOS – eine fachgebundene Hochschulreife erwerben.

Reicht der jeweilige Notenschnitt des Kindes nicht aus, so hat es außerdem die Möglichkeit, an einem mehrtägigen Probeunterricht teilzunehmen. Fällt der Schüler/ die Schülerin dort positiv auf, so besteht die Möglichkeit, ein Gymnasium oder eine Realschule zu besuchen.

Man sollte bei all den Normen und Grenzwerten nicht vergessen, dass auf den Schülern und Schülerinnen ein großer Druck lastet und die Begabungen der Kinder an jeder Schulform anders gefördert werden.